Eine aktuelle Umfrage der Deutsche Pfandbriefbank (pbb) unter 100 Entscheidern aus der deutschen Immobilien- und Wohnungswirtschaft zeigt ein ernüchterndes Bild des Immobilienmarktes. Der Großteil der Experten (68 Prozent) stuft den Markt weiterhin als wenig robust ein. Eine breite Erholung sehen nur 39 Prozent der Befragten für 2025, während 61 Prozent auch in naher Zukunft keine deutliche Verbesserung erwarten. Dennoch identifiziert die Umfrage entscheidende Faktoren und Chancen für eine Stabilisierung.
Erholung durch niedrige Zinsen und stabile Rahmenbedingungen
Als wichtigste Treiber für eine Erholung des Immobilienmarktes nennen die Befragten niedrigere Zinsen (71 Prozent) und stabilere wirtschaftliche Rahmenbedingungen (57 Prozent). Förderprogramme für Immobilienkäufer werden von 38 Prozent der Entscheider als bedeutender Einflussfaktor bewertet. Weitere, weniger stark genannte Aspekte sind ein steigendes Immobilienangebot, gelockerte Kreditvergaberichtlinien und ein Anstieg der Einkommen.
Wohn- und Logistikimmobilien im Fokus
Wohnimmobilien (44 Prozent) und Logistikimmobilien (14 Prozent) gelten laut der Umfrage als die Nutzungsklassen mit den besten Aussichten auf eine schnelle Markterholung. Büroimmobilien (fünf Prozent), Einzelhandelsflächen (vier Prozent) und Hotels (zwei Prozent) werden dagegen noch skeptisch betrachtet. Die Unterschiede spiegeln die jeweilige Krisenresistenz und Attraktivität der verschiedenen Segmente wider. Logistik hat sich bereits als wachstumsstark etabliert, während Wohnimmobilien traditionell als besonders stabil gelten.
Neue Assetklassen und Diversifizierung als Schlüssel
Neben den etablierten Segmenten gewinnen neue Assetklassen wie Serviced Living und Senior Living zunehmend an Bedeutung. Diese spezialisierten Immobilienmodelle profitieren von demografischen und gesellschaftlichen Veränderungen und bieten neue Wachstumschancen. Für große Finanzierer wie die pbb zeigt die Umfrage, dass eine Diversifizierung des Portfolios essenziell für langfristigen Erfolg ist. Die Strategie 2027 der pbb sieht genau diesen Weg vor, um auf sich wandelnde Marktbedingungen flexibel reagieren zu können.
Fazit: Verhaltener Optimismus mit klaren Schwerpunkten
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass eine nachhaltige Stabilisierung des Immobilienmarktes vor allem von makroökonomischen und politischen Faktoren abhängt. Während die generelle Marktlage für 2025 zurückhaltend eingeschätzt wird, bieten Wohn- und Logistikimmobilien sowie neue Assetklassen vielversprechende Perspektiven. Ein breit diversifiziertes Portfolio und innovative Konzepte könnten Schlüsselstrategien für die Zukunft sein.
